25 Jahre Mauerfall – Grenzer erinnern sich

Die Freiheit war nah. Die internationale Schifffahrtsroute in Sichtweite und die Küste von Schleswig-Holstein nur 38 Kilometer weit weg. Das machte das beliebte Ostseebad Kühlungsborn auch
für fluchtwillige DDR-Bürger attraktiv. Urlauber mussten sich am Strand deshalb unter ständiger Bewachung sonnen, im Grenzturm an der Strandpromenade saßen Soldaten der „Grenzbrigade Küste“ und hielten Ausschau nach Paddelbooten, Kanus und auffälligem Verhalten. Bis die Mauer fiel. „1989 – Die Ostsee ist wieder frei!“ Unter diesem Motto lädt der Grenzturm e.V. am 3. Oktober, dem Tag der Deutschen Einheit, zu einer Begegnung mit Flüchtlingen und Fluchthelfern. Von politische Vorgaben und menschlichen Zweifeln berichten ehemalige Grenzsoldaten.

Der schöne Strand von Kühlungsborn zog schon in der DDR zahlreiche Touristen an, die sich notgedrungen an Beschränkungen gewöhnten. Tagsüber war das Baden zwar erlaubt, allerdings zogen regelmäßig Zwei-Mann-Patrouillen mit Maschinengewehr und Schäferhund am Strandkorb vorbei, Bootfahren war ganz verboten. Ausweiskontrollen beim Spaziergang und Strandverbot nach 22 Uhr, für die Urlauber war das eine alltägliche Last.

Nur zwei von ehemals 27 Grenztürmen des Typs „BT11“ stehen heute noch. Den Kühlungsborner Turm rettete 1990 der damalige Bürgermeister Knut Wiek gleich zweimal vor dem Abriss.

Termin: Freitag, 03.10.2014, 19 Uhr, Grenzturm, Ostseeallee 1a, Kühlungsborn

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