20 Jahre Bootshafen – Einblicke, Rückblicke & Zukunftspläne

Unser öffentlich nutzbarer Bootshafen mit seinen ca. 400 Liegeplätzen wurde im Jahr 2005 fertiggestellt. 

Er gehört der Stadt Kühlungsborn und wird durch die Touristik Service Kühlungsborn GmbH betrieben. Neben den Liegeplätzen, den Kranen, der Slipanlage, einer Tankstelle und dem Sanitärbereich gibt es u. a. auch Möglichkeiten für Bootscharter und sogar Tagungen am Meer. An den Steganlagen können Boote bis 24 Meter Länge festmachen, an der Kaimauer auch Schiffe bis 35 Meter Länge. Lesen Sie hier, was Wassersportler & Spaziergänger an der Hafenmeile noch alles erleben können und welche Veranstaltungen im Jubiläumsjahr geplant sind.   Im Gespräch mit Matthias Bohn, Geschäftsführer der Touristik Service Kühlungsborn GmbH (TSK).

Was wird zum Hafengeburtstag am 1. Mai alles zu erleben sein?
Gemeinsam mit den Unternehmern und Gastronomen haben wir überlegt, dass der 1. Mai ein perfekter Saisonstart ist und zugleich der Auftakt in unser Geburtstagsjahr sein soll. Alle Besucher können schon tagsüber einiges vom Hafenleben sehen: Die Boote werden ins Wasser gekrant, die Segler und Motorbootfahrer sind dabei, reges Treiben auf dem Hafengelände und den Stegen. Abends um 20:00 Uhr startet dann die Livemusik, mit dem Vielmeer und der Band „Jet-Set“. Ein optischer Höhepunkt wird sicherlich die Lasershow um 22:00 Uhr sein: vom Apollo-Team, das Sieger bei den Pyro Games war, mit in den Himmel projizierten Bildern und choreografierter Musik. Das ergibt eine unheimlich schöne Gesamtatmosphäre, mit der spektakulären Lasershow, den Segelmasten und den Positionslichtern.

Auf welche Jahresveranstaltungen können sich Besucher noch freuen?

Wir planen für 2025 verschiedene Aktionen, auch wieder gemeinsam mit den Unternehmern hier an der Marina. So wird z. B. der Ostsee-Jumper besondere Aktionen für die Gastlieger anbieten. Gesundheitskurse und Yoga sind weitere Themen für die Seglerinnen & Segler und ebenso einige Specials der Gastronomen. Sogar einen Jubiläumswein wird es am Hafen geben. Nach der großen Eröffnungsparty geht es mit der Pfingstregatta am 6.–7. Juni weiter. Diese wird ebenfalls abgerundet von einer Party. Dann haben wir den Tag der Seenotretter. Mit den Seenotrettern der DGzRS werden wir noch enger zusammenarbeiten, was auch für mich eine große Herzensangelegenheit ist. Was sie ehrenamtlich leisten, ist immer förderungswert – schließlich geht es im Ernstfall um die Rettung von Leben. Künftig gibt es am Hafen einen Seenotretter-Anlaufpunkt mit eigenem, gut am Logo erkennbaren Container, der auch für die Kinder- und Jugendarbeit genutzt werden kann. Auch das soll Matthias Bohn entsprechend zelebriert werden, voraussichtlich im Frühsommer. Dann freuen wir uns auf das großartige Musikfestival Sea & Sand, das die Tourismus GmbH wieder gemeinsam mit uns durchführen wird. Danach gibt es eine wiederkehrende Cocktail-Night-Session: jeden Donnerstag zwischen 17:00–22:00 Uhr mit verschiedenen Top-DJs am Eventstrand. Das ist für Wassersportler ebenso gedacht wie für Gäste aus Nah & Fern. Last, but not least arbeiten wir daran, dass unser Grillplatz dieses Jahr noch schöner wird.

Das Hafenfest im August steht ebenfalls unter dem Motto 20 Jahre?
So ist es. Vorbereitet wird auch hier gemeinsam mit der Tourismus GmbH Kühlungsborn ein bunter Mix mit vielen unterschiedlichen Erlebnissen & Aktionen, die wir insbesondere auch unseren Gastliegern, den Seglern und Motorbootfahrern anbieten möchten. Das wird ein tolles Programm, und alle Infos sind dann auf unserer Website und den Social-Media-Kanälen zu finden.

Woher kommen unsere Gast- und Dauerlieger aktuell?
Zu einem Großteil aus Deutschland, darunter etliche von der Insel Rügen und aus Rostock, und außerdem sehr viele Gäste aus Schleswig-Holstein. Dazu kommen dänische sowie polnische
Skipper, für die Kübo ein beliebter Anlaufpunkt ist. Gerade der Anteil der polnischen Gastlieger ist aktuell gewachsen. Bei den Traditionsseglern besuchen uns gerne die Holländer.

Welches Feedback hörst du zum Bootshafen?

Da lässt sich vorab sagen, dass sogar Urlauber, die nichts mit Segeln am Hut haben, trotzdem gerne in den Hafen kommen. Sie wollen sich umschauen, was die Marina zu bieten hat, welche
Wassersport-Möglichkeiten es gibt und möchten auch ein schönes Erinnerungsfoto machen. Wir hören, dass viele Segler und Motorbootskipper nach ihrem Trip in den Hafen kommen, duschen möchten, dann z. B. einen Cocktail und dazu in Ruhe den Sonnenuntergang genießen. 

Und wir haben hier wirklich einen Ort, an dem die Sonne perfekt untergeht. Wenn man am Eventstrand sitzt, in Richtung Westen schaut und dabei über das Hafentreiben blickt, das ist einfach nur traumhaft. Sogar im Strandkorbkino kann man hier abends sitzen oder auf der Decke im Sand großes Kinofeeling genießen – welchen schöneren Tagesausklang am Meer kann es geben?

Der Erlebnischarakter unserer Angebote wird auch am Eventstrand geschätzt, den die Tourismus GmbH gemeinsam mit uns 2025 über einen längeren Zeitraum plant. Dabei ist der Anspruch, die richtige Mitte zu finden zwischen Ruhe, Erholung, Events und musikalischem Programm. Zu diesem „Erlebnishafen“ gehört natürlich das tolle, vielfältige Angebot unserer
engagierten Gastronomen ebenso wie die spannenden Geschäfte für individuelles Shopping. Im Ergebnis kann sich jeder Gast seine Themen & Highlights aus den Möglichkeiten der Marina auswählen. Es ist immer schön, draußen auf der Ostsee zu sein – aber wieder in den Hafen hineinzufahren, das ist ein besonderer Moment, der viel mit Sich-zuhause-fühlen zu tun hat. Genau dafür möchten wir sorgen: dass sich die Dauer- und Gastlieger immer herzlich willkommen fühlen.

Geschichte des Bootshafens:

  • Fertigstellung 2005
  • das Areal ist zuvor ein Überflutungsgebiet, Schilfbewuchs, im Untergrund Moorlinsen
  • die Vision des Hafens wurde durchaus intensiv und mit unterschiedlichen, auch ablehnenden Meinungen bzw. Positionen diskutiert
  • wichtiger Akteur und Befürworter des Bootshafens: Robert Röntgen (damals Geschäftsführer der TSK)
  • Baustart des eigentlichen Hafens, zuvor Bau der Mole, Aufschüttung des Bodens
  • Meilenstein für Kühlungsborn und auch die Marina: G8-Gipfel 2007 Heiligendamm, in Kübo befand sich das Pressezentrum, internationale Aufmerksamkeit
  • Hafenhaus und Gastronomie Vielmeer sind die ersten Hafengebäude
  • weitere Bauten mit touristischen Angeboten, Geschäften & Co. entstehen in der Folge, ebenso die Verlängerung/Befestigung der Promenade, wachsender Zuspruch bei den Urlaubsgästen, heute sehr beliebte Bummelmeile und nicht mehr wegzudenken

Was wird noch geschätzt?

Der sehr gute Service, den wir hier haben. Unser Hafen bietet immer Möglichkeiten, wenn geholfen werden muss: sei es vom Segelmacher, beim Bootsmotorenservice, mit dem Hafenkran oder der Tankstelle. Unser Rundum-Service ist ein ganz wichtiger Baustein. Was ich persönlich noch als Pluspunkt hervorheben würde: Wir verbinden sogar Seebäder miteinander, denn
von Kübo kann man nach Warnemünde schippern und umgekehrt. Auf der Landseite kommt die Bäderbahn „Molli“ dazu, die Besucher nach Heiligendamm und Bad Doberan bringt. In der Gesamtschau und mit einer emotionalen Formulierung würde ich sagen: Dieses vielfältigen Angebote des Bootshafens, auch die schönen mediterranen Bauten, die Sandstrände, das hat schon etwas von einem kleinen St. Tropez.

Wir sind in einer Marina, die 20 Jahre alt wird, zusammen mit den ersten Baumaßnahmen sogar 25 Jahre. Was steht an Erneuerungen auf der Agenda, um fit für die Zukunft zu sein?

Die TSK hat zusammen mit den Gesellschaftern ein großes Interesse, diesen Hafen so zu entwickeln, dass er auch in den nächsten 25 Jahren ein toller Hafen ist. Das braucht Kraft, Zeit und

Energie. Für uns als Betreibergesellschaft, die vor 25 Jahren von Kühlungsbornern gegründet wurde, ist der nächste Schritt die Verlängerung und Gestaltung des Pachtvertrages. Da sind wir
noch dran. Und wenn das erfolgt ist, können wir an die Infrastruktur gehen, deren Erneuerung planen sowie umsetzen. Hier steht eine grundhafte Sanierung der Steganlagen an.

Wir haben bereits laufend investiert in die wasserseitigen Stege und Anlagen, 2024 fast 250.000 Euro. Das ist wichtig, um die Marina immer auf dem höchsten Standard zu halten. Wir wollen gemeinsam mit den Stadtvertretern und der Bürgermeisterin eine tolle Lösung finden, um hier weiterzuarbeiten und im Ergebnis unserem Urlaubsort etwas Gutes zu tun. Segelsport und Hafen gehören für mich ganz klar zum Markenkern Kühlungsborns.

Welches sind weitere Beispiele für Modernisierung und Digitalisierung?

Dabei sind Bildschirme denkbar, wenn die Stadtstege saniert sind, ebenso kleine Tribünen und attraktive Sitzmöglichkeiten an der Kaikante. Ein komfortabler Mehrwert wäre außerdem, wenn Bootseigner, die vielleicht nachts um 1:00 Uhr ankommen und um 7:00 Uhr wieder auslaufen wollen, an einem digitalen Screen bezahlen können. Das gibt es in vielen Häfen schon. Diese Bildschirme könnten darüber hinaus alle Infos sammeln und bereitstellen, die man für seinen Besuch in Kühlungsborn braucht, z. B. für Einkäufe. Wir arbeiten bei Liegeplätzen bereits erfolgreich mit Dockspot zusammen. Hier könnte man alle Liegeplätze komplett einbeziehen und diese schon im Vorfeld online buchbar machen. Was im Gesamtpaket definitiv immer dazugehören wird: der persönliche Service und Kontakt mit unseren Hafenmeistern und Mitarbeiterinnen am Counter.

Short Facts zur Marina

 

  • Hafen 24 Std. erreichbar, immer anlaufbar (z. B. Wetter, Notfällen), Kernbetrieb ist ca. von 6:00–18:00 Uhr (Änderungen vorbehalten)
  • Team aus 9 Mitarbeiterinnen & Mitarbeitern, darunter 3 Hafenmeister sowie eine Kollegin, die für saubere Räume & Co. sorgt, damit sich alle Segler/Skipper stets wohlfühlen
  • Geschäftsführer: Matthias Bohn, ehemals aktiver Segelsportler, u. a. bei Olympia; sein aktuelles Lieblingsrevier: Richtung polnische Ostsee, gerne auch nach Heiligendamm
    zum Sonnenuntergang
  • Besuch nationaler + internationaler Häfen und Messen, z. B. in Portugal, Dänemark, Schweden
  •  jährliches Hafenfest, in diesem Rahmen auch ein Dauerlieger-Fest (seit 2023)
  •  Beispiele für andere spannende, zeitgemäße Bootshäfen: Swinemünde (vollständiger Umbau/Modernisierung) und Dievenow an der polnischen Küste
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