Historisches Kühlungsborn – Bahnhof Ost
Wer heute durch den östlichen Teil Kühlungsborns spaziert, stößt auf ein ganz besonderes Stück Stadtgeschichte: den Bahnhof Ost.

Das Gebäudeensemble, bestehend aus Empfangsgebäude, Wohnhaus, Toilettenhäuschen und dem heutigen Restaurant „Gleis 2“, erzählt vom Beginn des Bahnzeitalters in Brunshaupten – dem historischen Ortskern von Kühlungsborn. Der Bau des Bahnhofs begann im August 1909. Zimmermeister Pobanz wurde mit dem Projekt betraut, und schon im Oktober desselben Jahres stand der Dachstuhl. Südlich des Hauptgebäudes entstand gleichzeitig das Wohnhaus des Bahnhofsvorstehers. Zwischen beiden Gebäuden wurde eine Restaurationshalle eingerichtet, die im Februar 1910 an Herrn Storm aus Warnemünde verpachtet wurde. Am 27. Februar rollte der erste Arbeitszug in Brunshaupten ein, und am 12. Mai 1910 wurde der Bahnhof feierlich eröffnet.
Vom Bahnhof Brunshaupten zum Kühlungsborn Ost Im Jahr 1934 wurde der Bahnhof umfassend umgebaut und erhielt weitgehend sein heutiges Gesicht. 1938 wurde er schließlich in „Bahnhof Kühlungsborn Ost“ umbenannt. Heute beherbergt das Gebäude neben Büroräumen und Wohnungen auch eine Zimmervermittlung sowie das Restaurant „Gleis 2“, das seit 2014 modernen Genuss mit historischem Flair im „Molli“-Ambiente verbindet-
Architektonisches Erbe mit Charakter
Der Bahnhofskomplex besticht durch seinen unverputzten Backsteinbau, Krüppelwalm- und Satteldächer sowie charmante Fachwerkdetails mit Ziegelausfachung. Der historische Wartesaal, das Toilettenhäuschen und der giebelständige Wohntrakt lassen erkennen, wie liebevoll und detailreich hier einst geplant und gebaut wurde. Zwischen 1945 und 2018 blieb das äußere Erscheinungsbild des Bahnhofs weitgehend erhalten. Heute ist der Bahnhof Ost nicht nur ein funktionaler Ort, sondern ein architektonisches Schmuckstück – ein Ort, an dem man ankommt,
verweilt und Geschichte atmen kann.
