Töpferei Laetitia

Im „Haus des Gastes“ gibt ein weibliches Powerteam einem Naturprodukt neue Formen und Ausstrahlung. Claudia Motschmann und Janine Pupke leiten in der Töpferei Gäste an, ebenfalls ihre Freude am Rohstoff Ton zu entdecken. Wer zur Kreativwerkstatt möchte, steigt hinab in den Bauch der Villa LAETITIA.

Schon im hellen Atrium befinden sich in Vitrinen Keramiken aus der Töpferei die zum Verkauf stehen. Darunter Tassen in Ostseeblau-Grün mit weißen Möwen, Fischen, Seesternen und einem Wort, das ein angenehmes Gefühl verströmt wie Heimat oder Küstenkind. Es sind die neuen Lieblinge der Töpferei – natürlich Spülmaschinen geeignet – und sehr gefragt. „Jede ist ein Unikat, denn sie sind handgemacht. Das sollen schließlich keine 0/8/15 Tassen sein“, sagt Janine Pupke. Es sind viele Arbeitsschritte bis eine Tasse fertig ist. „Im Januar ist die Töpferei geschlossen. So haben wir Zeit die Tassen vorzuproduzieren. In der Saison fehlt uns meist die Zeit dazu“, sagt Claudia Motschmann.

Seit wann gibt es die Tassen und wie kamt Ihr auf die Idee? Janine Pupke: Vorher wurden Tassen eingekauft, doch sie waren eben nicht einmalig. Das ist doch auch widersinnig, wenn im haus eine Töpferei existiert. Wir erwerben jetzt einen Rohling, den wir dann gestalten. So werden die Tassen viel persönlicher und der Preis ist mit 13 Euro kaum höher als die anderen Tassen. Sie sind seit Mai 2019 unsere Verkaufsschlager.

Wie genau werden die Tassen hergestellt? Die Unterseite erhält einen Kühlungsborn-Stempel. Dann werden Möwen aufgeklebt. Darüber kommen zwei verschiedene Glasuren. Wir entfernen dann Aufkleber wieder, so bleiben die Möwen weiß. Mit einem Pinsel schreiben wir ein prägnantes Wort auf die Tasse. Per Siebdruck kommt noch ein maritimes Motiv darauf. Anschließend wird saubergeputz und die Tasse in transparente Glasur getaucht. Bei 1050 Grad wird sie gebrannt und nach zwei Tagen ist der Ofen wieder abgekühlt, so dass ein weiteres Unikat „geboren“ ist.“


Ist es schwer, genau den Farbton zu treffen? Janine Pupke: Erfahrung braucht es bei der Herstellung schon. Es ist Handarbeit und jede Tasse sieht etwas anders aus. Mal geht die Farbe mehr ins Grün, mal mehr ins Blau. So wie die Ostsee eben

Welche Kurse bietet Ihr für Eure Gäste an? Insgesamt haben wir drei. Zum einen den Töpferkurs „Erschaffen Sie mit eigenen Händen aus einem feuchten Klumpen Ton Ihr eigenes Unikat.“ Er findet montags, dienstags und donnerstags von 9:30 bis 12:00 Uhr statt. Der Kurseinstieg ist bis 10:30 Uhr möglich. Dann gibt es den Keramik Malkurs „MALwasANDERES“, der Montag, Dienstag und Donnerstag von 10:00 – 12:00 Uhr angeboten wird. Der Kurseinstieg ist bis 10:30 Uhr möglich. Die Teilnehmer können sich aus über 40 unterschiedlichen Rohlingen ihren persönlichen Liebling aussuchen und dazu ein eigenes Design mit wundervollen Glasuren kreieren. Stempeln, malen, Siebdruck und viele andere Techniken machen es kinderleicht. So entstehen beispielsweise Schalen wie auch Tortenplatten, Tassen, Teller, Gebrauchsgeschirr, Kinderfiguren, Fische Seesterne, Dekorationen, Fress- und Trinknäpfe für den vierbeinigen Liebling, die bemalt und dekoriert werden. Alles ist möglich. Dann kommt noch der Kurs „Bernstein schleifen“ hinzu. Bernstein wird auch das Gold der Ostsee genannt. Er wird Montag, Dienstag und Donnerstag von 13:00 – 14:00 Uhr durchgeführt. Bei uns können Sie den kostbaren Bernstein selber bearbeiten. Im Bernsteinkurs lernen Sie das Schleifen von Naturbernstein per Hand und entlocken ihm seinen natürlichen Glanz. Es entstehen Ketten, Schlüsselanhänger oder Handschmeichler.

Ihr sagt, bemalen ist kinderleicht. Aber was, wenn jemand gar nicht malen kann, aber trotzdem ein tolles Motiv haben will? Janine Pupke: Keine Angst. Wir haben Stempel, Siebdruckschablonen und malen auch vor, wenn es gewünscht wird. Wir sind doch dafür da, die Kursteilnehmer zu begleiten. Ihnen vorzumachen wie es geht und zu beraten. Da wird niemand allein gelassen. hier geht jeder mit einem Erfolgserlebnis raus.

Gibt es einen Kurs der besonders beliebt ist? Janine Pupke: Der Töpferkurs. Da gibt es in Ferienzeiten manchmal Platzprobleme. Deshalb ist das vorherige Anmelden so wichtig,
damit niemand enttäuscht wieder nach Hause gehen muss.

Was macht die Faszination Ton aus? Claudia Motschmann: Das man unendlich viele Möglichkeiten hat. Die Begrenzung liegt nur bei der Größe wegen des Brennens. Aus einem Klumpen Ton kann man alles machen.

Ihr bietet seit Jahren eure Keramiken direkt im Haus LAETITIA zum Verkauf an. Was ist das Besondere an Euren Töpferwaren? Janine Pupke: Wir setzen immer wieder neue Ideen um, weniger typische Gebrauchskeramik, eher naturnahe, maritime Deko-Objekte. Wenn es zusammen passt kombinieren wir Ton mit Steinen und Schwemmholz. Der Materialmix macht‘s. Die Leute kommen zu uns, weil sie etwas Außergewöhnliches suchen und keine Massenware aus China wollen.

Claudia Motschmann, du hast die Werkstatt vor 20 Jahren aufgebaut. Kannst Du Dich noch an die Anfänge erinnern? Was hat sich verändert? Claudia Motschmann: Ich habe heute viel weniger Arbeit mit den Glasuren, die man mittlerweile fertig kaufen kann. Früher musste ich mir alles selbst anmischen. Das ist wie ein Kochrezept und muss nicht immer klappen. Und ich bin sehr froh seit drei Jahren mit Janine jemanden gefunden zu haben, mit der es sich wunderbar zusammenarbeiten lässt. Es war allein auch nicht mehr zu schaffen, da der Kundenstamm jährlich größer wurde.

Was meinst Du, warum Eure Töpferei so beliebt ist? Janine Pupke: Schau Dich um. Wir haben für eine gemütliche Atmosphäre gesorgt. Sind ein lustiges Team, das Spaß bei der Arbeit hat und meist auch einen kessen Spruch auf den Lippen. Wir sind locker aber mit den Augen überall, denn beim Töpfern zählt die Technik, damit beim Brennen nichts kaputt geht. Wir haben einen großen Anteil an „Wiederholungstätern“ wie wir unsere Stammgäste liebevoll nennen. Das spricht doch für sich. Claudia Motschmann ist im Ursprung Gartenbau-Ingenieurin. Sie arbeitete viel mit holz und Steinen – erschuf Skulpturen. Ein Glücksfall brachte Sie zum Töpfern, was nun schon 20 Jahre her ist. Janine Pupke arbeitete als Hotelfachfrau und ist ebenfalls sehr kreativ, denn es gibt viele Interessen denen sie nachgeht, so auch Upcycling – aus Alt mach Neu sowie Holzarbeiten. Die 43-Jährige arbeitete lange Zeit als selbstständige Töpferin in Ziesendorf. Janine Pupke hat zwei Kinder und kommt täglich aus dem Umland ins schöne Kühlungsborn zum Arbeiten.

Telefonisch gibt es Informationen über die Kursangebote für Gruppen, auch außerhalb der Kurszeiten im Haus Laetitia, Ostseeallee 19: 038293/849-77 oder auch per E.Mail: kreativ@kuehlungsborn.de.

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